ERSTE ERGEBNISE AUS DEM FORSCHUNGS-STRANG KRANKENHAUS VORGESTELLT
„Was gut ist, kann besser werden“ titelte die Münstersche Zeitung am 5. November 2010, einen Tag nach der öffentlichen Präsentation der Ergebnisse der Erst-Evaluation im Forschungsstrang Krankenhaus. Diese Überschrift fasst die komplexen und differenzierten Forschungsergebnisse treffend zusammen.
Anlässlich eines Pressegesprächs präsentierte und diskutierte Projektleiter Univ.-Prof. Jürgen Osterbrink gemeinsam mit den Chefärzten der an der Studie teilnehmenden sechs Krankenhäusern die Daten der Erstbefragung. Diese geben ein genaues Bild von der Ist-Situation des Schmerzmanagements in Münsters Kliniken.
Das Fazit fällt insgesamt sehr positiv aus: In den Krankenhäusern wird bereits eine gute Schmerztherapie betrieben, aber es kann durchaus noch besser werden. So konnte man einige Punkte identifizieren, an denen man in den nächsten Monaten gemeinsam mit den Akteuren vor Ort arbeiten möchte, um die Versorgung von Schmerzpatienten zu optimieren.
Learnings der Erstbefragung
- Patienten mit postoperativen Schmerzen erfahren in den münsterischen Krankenhäusern grundsätzlich eine gute Schmerztherapie.
- Die Schmerzerfassung bei Menschen mit einer dementiellen Erkrankung und Menschen mit geringen Deutschkenntnissen ist unzureichend.
- Eine bessere Abstimmung zwischen Ärzten und Pflegenden ist erforderlich.
- Noch zu viele Patienten leiden unter zu starken Ruhe- und Belastungsschmerzen.
- Häufige Beschwerden, die neben den Schmerzen auftreten, müssen stärker bedacht werden: wie z. B. Gangunsicherheiten, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen.
- Eine umfassende Schmerzreduktion kann durch den Einsatz hoch wirksamer Schmerzmittel - wie in gültigen Standards und Leitlinien empfohlen - erreicht werden.
- Vor absehbaren schmerzauslösenden Maßnahmen (wie z.B. Aufstehen, Verbandswechsel) sollten zusätzlich schnell wirksame Schmerzmedikamente gegeben werden.
- Medikamentöse und nicht-medikamentöse Maßnahmen sollten kombiniert werden.
- Die Beratung der Patienten durch Pflegende und Ärzte in Bezug auf die Schmerztherapie muss verbessert werden.